SCHIEDSRICHTERINNEN IM DEUTSCHEN FUSSBALL-BUND
Manch einer von euch wird sich neben der Bundesliga auch die Spiele der 2. Liga anschauen. Und der ein oder andere wird sich vielleicht noch grob an das Fußballspiel vom 7. Spieltag der Saison 2010/2011 erinnern. Gegenüber standen sich der Hertha BSC und Alemannia Aachen. An sich eine ziemlich unspektakuläre Partie ohne große Highlights. Allerdings wollen wir auf eine Situation genaue eingehen, die sich in der zweiten Hälfte des Fußballspiels zugetragen hat. Wir schreiben die 55. Minute. Der Herthaner Peter Niemeyer will der DFB Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus auf die Schulter klopfen. Die Fußballschiedsrichterin macht einen Schritt nach hinten und seine Hand landet statt auf der Schulter auf ihrem Busen. Beide Parteien waren von diesem Zwischenfall sichtlich überrascht und peinlich berührt. Im Endeffekt konnten jedoch beide darüber lachen. Doch was hat es mit den weiblichen Schiedsrichterinnen im Deutschen Fußball-Bund auf sich?
AKTUELLE STATISTIKEN ZU SCHIEDSRICHTERINNEN
Derzeit sind etwa 75.000 (DFB Statistik) Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen im Fußball ehrenamtlich in Deutschland tätig. Sie ermöglichen es uns dadurch 1,5 Millionen Fußballspiele im Jahr stattfinden zu lassen. Auffällig ist dabei, dass nur 2% davon Frauen sind. Und diese 2% Pfeifen in der Regel Begegnungen zwischen zwei Frauenmannschaften. Und besonders in den oberen Ligen sind weibliche Schiedsrichterinnen im Fußball eine Rarität. Bisher haben es nämlich erst zwei Damen geschafft. Dabei handelt es sich zum einen um die Schiedsrichterin Riem Hussein, die sich immerhin bis in die 3. Liga hochgepfiffen hat. Und zum anderen Bibiana Steinhaus, die in dieser Saison ihr Debüt im deutschen Oberhaus feierte. Damit ist sie die erste Frau, die eine Begegnung zwischen zwei männlichen Bundesligisten im Fußball pfeifft. Und dass, nachdem sie sich den gleichen Leistungstests für DFB Schiedsrichter unterziehen musste, wie ihre männlichen Kollegen. Denn die Bundesliga ist eine Spielklasse, die Weltweit zu den größten, schnellsten und explosivsten Ligen gehört. Das bedeutet für eine weibliche Schiedsrichterin im Männerfußball ein deutlich härteres Training als in den unteren Ligen und könnte ein entscheidender Grund dafür sein, dass Schiedsrichterinnen sehr selten im Männerfußball gesehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass es nach Riem Hussein und Bibiana Steinhaus weitere Frauen auf die heiligen Rasen der Bundesliga im Männerfußball schaffen um dort für Recht und Ordnung zu sorgen.