Sie sind aus dem Mannschaftssport nicht weg zu denken. Egal ob im Handball, Basketball oder Eishockey, die Spieler laufen mit einer Rückennummer auf ihrem Trikot auf. Die Rückennummern im Fussball sind besondern populär und zum Teil richtige Marken (CR7).

Die Rückennummern helfen Schiedsrichtern und Zuschauern bei der schellen Identifizierung der Spieler. Dabei haben einige Spieler eine Zahl besonders geprägt. So weiss heute jeder dass Cristiano Ronaldo die 7 hat, Lionel Messi die 10 trägt und Manuel Neuer (wie fast jeder Torwart) die Nummer 1. Du selbst hast wahrscheinlich im Verlauf Deiner Fussball Karriere mitbekommen, dass einige Nummern beliebter sind als andere. So kommt es zu Saisonbeginn nicht selten zu Streitereien um die begehrte Nummer 10 oder 7 auf den Fussball Plätzen des Amateursports.

Doch ist es reiner Zufall das im Normalfall Stürmer die 9 tragen und der Träger der Nummer 5 eher in der Defensive anzutreffen ist? Seit wann gibt es Nummern auf den Rücken der Fussballer und wie wurden sie ursprünglich verteilt? Haben sie gar eine tiefere Bedeutung?

Dieser Beitrag widmet sich der Geschichte der Rückennummern und stellt die Berühmtesten Träger der einzelnen Nummern vor.

 

Die Anfänge der Rückennummern im Fussball

Die Geschichte der Rückennummern beginnt in der Zeit zwischen 1911 und 1948. Damals werden zum ersten Mal Zahlen auf der Rückseite der Trikots angebracht. 1911 waren es die australischen Vereine Leichhardt und HMS Powerful die zum ersten Mal Rückennummern trugen. Unwissend, dass die Zahlen aus dem Sport irgendwann nicht mehr wegzudenken sein werden. Bereits in der darauf folgenden Saison war es dann für alle Vereine des Bundesstaates New South Wales Pflicht die Trikots mit Rückennummern zu versehen.

Am 25. August 1928 wurden in England, dem Mutterland des Fussballs, zum ersten mal die Zahlen an den Trikots befestigt. In den Spielen FC Arsenal gegen Sheffield Wednesday und FC Chelsea gegen Swansea City konnte man den Akteuren zum ersten Mal Nummern zuweisen und sie somit besser erkennen.

Ganze 20 Jahre später, also erst in der Saison 1948/49 wurden in Deutschland die Rückennummern eingeführt. Fun Fact dazu: Bei der Einführung in Deutschland weigerte sich der 1. FC Nürnberg Zahlen auf den Rücken der Spieler anzubringen und tat dies erst im Jahre 1951. In Deutschland wurde von Beginn an die Startelf mit den Zahlen 1 bis 11 ausgestattet. Dies ging jedoch nur so lange, bis auch die Spielernamen auf den Trikots dargestellt wurden. Von diesem Moment an waren die Rückennummern fest und jeder Spieler behielt diese auch.

 

2-3-5 Die Grundlage für die Rückennummern im Fussball

Die ersten Nummerierungen wurden auf Basis der Positionen auf dem Spielfeld verteilt. Je nach Land unterschieden sich diese. Gestartet wurde beim Torwart mit der Nummer 1 und dann von dem Spieler hinten rechts in aufsteigender Form durchnummeriert. Während heute Spielsysteme wie 4-4-2, 4-5-1 oder 4-3-3 populär sind, war damals eine Aufstellung im 2-3-5 am gängigsten. An diesem Spielsystem orientiert sich daher die ursprüngliche Verteilung der Rückennummern. Die Anpassung dieses Systems über die Jahrzehnte liess die klare Struktur der Nummerierung verschwinden. Wenn Ihr Euch hierfür interessiert können wir euch wärmstens folgendes Video empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=hFtXAGVJr20

Durch die Veränderungen der Spielsysteme, die auch abhängig von dem jeweiligen Land waren, hatte jede Nation teilweise unterschiedliche Nummerierungen für die gleichen Positionen. Was von der ursprünglichen Vergabe der Rückennummern noch besteht, ist dass die niedrigen Nummern normalerweise den verteidigenden Spieler gehören und höhere den offensiven.

Die Entwicklung der Rückennummern der Abwehrspieler

Offensichtlich haben die Abwehrreihen über den Lauf der Zeit deutlich an Wichtigkeit gewonnen (von 2 Abwehrspielern zur Viererkette). Das erklärt auch, warum es traditionell in der Defensive mehr Unterschiede von Land zu Land gibt, welche Nummern einer Position historisch zuzuordnen sind. Denn während dieser Entwicklung waren es unterschiedliche Positionen, die an unterschiedlicher Stelle in die Abwehrreihen zurück gezogen wurden.

Doch wie kam es dazu, dass sich der Fussball mit der Zeit vom 2-3-5 verabschiedet hat? Ausschlaggebend war die Veränderung der Abseitsregel 1925. Sie veranlasste Herbert Champan, damals Trainer beim FC Arsenal, dazu einen zentralen Mittelfeldspieler (Rückennummer 5) in die Abwehr zurück zu ziehen und die beiden bisherigen Verteidiger nach aussen zu schieben (2 und 3).

rückennummern im fussball england rückennummern im fussball england

 

 

 

 

Während der englische Fussball von dieser Anpassung des Spielsystems geprägt war, wurde der Fussball auf dem europäischen Festland von der Anpassung die in Ungarn von statten ging geprägt. Dort wurde der Spieler mit der Nummer 4 auf die Linke Abwehrseite geholt und die beide bestehenden Verteidiger nach rechts geschoben.

rückennummern im fussball ungarn   rückennummern im fussball deutschland

In Südamerika, genauer Argentinien lief diese Entwicklung etwas anders ab. Da war es der rechte Mittelfeldspieler (4), der auf der rechten Seite in die Abwehr zurück gezogen wurde.

rückennummern im fussball argentinien rückennummern im fussball argentinien

Die Entwicklung der Rückennummern der Offensivspieler

Die Unterschiede beim Zurückziehen der Mittelfeldspieler in die Abwehrreihen hatte zur Folge, dass der ballgewinnende Mittelfeldspieler vor der 4er Kette in England traditionell die 4 trägt, wohingegen in Deutschland die 6 seinen Rücken ziert.

Höhere Rückennummern der Angreifer wurden irgendwann weniger mit der Position sondern viel mehr mit den spezifischen Fähigkeiten eines Spielers in Verbindung gebracht. Diese Ideen haben sich heute manifestiert. So ist es nicht verwunderlich, dass wir einige Nummern mit bestimmten Spielern in Verbindung bringen, obwohl diese unterschiedliche Positionen bekleideten aber über ähnliche Fähigkeiten verfügten. In der Folge stellen wir Dir jeweils die bekanntesten Träger der gängigen Rückennummern vor.

Legenden und ihre Rückennummern

Nun kommt die ultimative Zusammenstellung der Legenden und Stars der jeweiligen Nummer:

1: Gigi Buffon, Oliver Kahn, Sepp Maier und Edwin van der Sar

2: Cafu, Thiago Silva und Gary Neville

3: Ashley Cole, Roberto Carlos, Paul Breitner, Lucio, Paolo Maldini, Gerard Pique

4: Sergio Ramos, Pep Guardiola, Claude Makelele, Frank de Boer

5: Franz Beckenbauer, Zinedine Zidane, Rio Ferdinand, Carles Puyol, Fabio Cannavaro

6: Xavi, Matthias Sammer, Bobby Moore, Horst Eckel

7: Cristiano Ronaldo, Luis Figo, Raul, Andriy Schevchenko, Eric Cantona, Frank Ribery

8: Andres Iniesta, Steven Gerrard, Toni Kroos, Fritz Walter, Frank Lampard, Carlos Dunga

9: Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic, Wayne Rooney, Alfredo Di Stefano, Patrick Kluivert, Robert Lewandowski

10: Lionel Messi, Diego Maradona, Ronaldinho, Pele, Michael Owen, Lothar Matthäus, Clarence Seedorf, Luka Modric, Francesco Totti, Alessandro Del Piero

11: Didier Drogba, Kar-Heinz Rummenigge, Miroslav Klose, Ryan Giggs

Diese Liste lässt sich noch ewig weiterführen. Als besondere Träger weiterer Nummern lassen sich Gerd Müller (13), Johann Cruyff (14), Oliver Bierhoff (20), Andrea Pirlo/Philipp Lahm (21), Kaka (22), David Beckham (23) und Bastian Schweinsteiger (31) aufführen.

Fun Fact: Die höchste jemals vergebene Nummer in der DFL trug Andreas Görlitz. Der Kicker des Karlsruher SC hatte die Nummer 77 auf seinem Rücken!

Rückennummern im Fussball heute

Früher waren die Rückennummer im Fussball alles, was zusätzlich zum Team-Logo auf dem Trikot der Akteure dargestellt war. Heute sind zudem die Namen der Spieler und große Werbebotschaften abgedruckt. Die Wahl der Rückennummern ist im modernen Fußball jedem selbst überlassen und obliegt bisweilen keinen Vorgaben die Position betreffend. Allerdings führte die DFL zur Saison 2011/12 ein Verbot der Zahlen jenseits der Nummer 40 ein und legte den Vereinen nahe eine durchgehende Nummerierung der Trikots zu gewährleisten. Lediglich die Spieler, die zuvor eine höhere Rückennummer hatten konnten diese auch behalten.

Die Nummern, die früher einer spezielle Position zugeordnet wurden, haben heute nur noch nostalgischen Wert. Nichtsdestotrotz ist die Wahl der Rückennummern im Fussball eine wichtige Entscheidung und orientiert sich bisweilen auch Stark an den oben vorgestellten Stars, Legenden und Vorbildern!