CROWDFUNDING FUSSBALL – EIN NEUES FINANZIERUNGSMODELL FÜR UNSEREN SPORT
Crowdfunding im Fußball? In der Gründerszene ist das Thema Crowdfunding weit verbreitet, aber auch im Fußballsport als Finanzierungsmethode erfreut sich das Thema immer größerer Beliebtheit. Doch was ist Crowdfunding eigentlich? Was kann man damit erreichen? Und warum beschäftigt sich TRACKTICS mit diesem Thema? All diese Fragen werden wir in diesem Beitrag klären.
Das Wort Crowdfunding setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „Crowd“ – „Menschenmenge“ und „funding“ – „Finanzierung“ zusammen. Die Übersetzung macht die Idee hinter Crowdfunding schon ziemlich deutlich. Crowdfunding bietet die Plattform um Projekte durch eine Vielzahl interessierter Personen gemeinsam zu finanzieren. Das Thema ist mittlerweile auch über die Grenzen der Startup-Landschaft hinaus bekannt geworden.
PRINZIPIELL IST CROWDFUNDING NICHTS NEUES
Jeder kennt die weltbekannte Freiheitsstatue auf Liberty Island vor den Türen New Yorks. Die Finanzierung für den Sockel der Freiheitsstatue in den 1880er Jahren kann man als weltweit erstes Crowdfunding-Projekt sehen. Eigentlich sollte der Bau der Freiheitsstatue ein Gemeinschaftsprojekt werden. Die Statue selber war ein Geschenk Frankreichs an Amerika. Der Sockel für die Statue sollte von Amerika eigenständig finanziert und gebaut werden. Aufgrund der damaligen angespannten Wirtschaftslage, die auf den Börsenkrach von 1873 zurückzuführen ist, wurde eine staatliche Finanzierung seitens der New Yorker Regierung abgelehnt. Joseph Pulitzer, Herausgeber der Zeitung „New York World“, rief dahingehend in seiner Zeitung zu Spenden auf. Als Gegenleistung sollte jeder Spender, egal wie hoch die Spende war, in der Zeitung namentlich genannt werden.
Insgesamt 80% der generierten Spenden betrugen weniger als 1$, was umgerechnet heute einen Betrag von unter 20€ entspricht. Im Jahr 1886 wurde die Freiheitsstatue schließlich feierlich eröffnet. Der Spendenaufruf von Joseph Pulitzer war ein voller Erfolg.1
GEMEINSAM VIEL ERREICHEN
Pulitzer hat mit seiner damaligen Idee den Grundstein für das heutige Crowdfunding gelegt. Heute findet Crowdfunding nicht mehr über Printmedien statt, sondern auf eigens dafür ausgearbeiteten Internetplattformen. Bekannte Crowdfunding-Plattformen in Deutschland und in Österreich sind „startnext“, „Kickstarter“ oder „indiegogo“. Im Jahr 2012 wurde mit der Crowdfunding-Plattorm „fairplaid“ eine Crowdfunding-Plattform speziell für Sportprojekte ins Leben gerufen. Seit Ende 2016 gibt es in Deutschland auch eine Crowdfunding-Plattform die sich auf Fußballprojekte fokussiert hat, die „kickerCrowd„. In Zusammenarbeit zwischen der Agentur „Sportplatz Media“, einer Agentur für Sportmedienvermarktung und dem Fußballmagazin „Kicker“ wurde die Plattform auf die Beine gestellt. Gezielt lassen sich hier Projekte zur Finanzierung von fußballbezogenen Aktivitäten fördern.
Auf ebensolchen Plattformen können Einzelpersonen, Vereine oder Personengruppen ihre Idee einer weiten Anzahl an gleichgesinnten Personen (crowd) vorstellen und so um Unterstützung (funding) werben. Die Idee dahinter: gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten viel erreichen.
Die Projekte, die man auf den Crowdfunding-Plattformen findet, sind vielseitig. Auf allgemeinen Plattformen entdeckt man vor allem Projekte aus den Bereichen Musik, Kultur, Food oder Erfindungen. Hingegen sollen über „fairplaid“ Vereine und Sportler die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Sportprojekte zu realisieren. In den Projekten geht es dabei zum Beispiel um den gemeinsamen Kampf gegen Blutkrebs, den Bau eines Kunstrasenplatzes oder um die Anschaffung von Spielkleidung und Trainingsgeräten für den Nachwuchs2. Auf der Plattform „kickerCrowd“ findet man beispielsweise ein Projekt zur Finanzierung eines neuen Trikotsatzes für eine Mannschaft, ein Projekt zur Durchführung eines Trainingscamps in der Fußballschule des FC Bayern München oder Projekte zur Organisation von Fußballevents.
FINANZIERUNG IM FUSSBALL PER CROWDFUNDING
Wie bereits dargestellt ist das Kernelement des Crowdfundings Geld für ein Projekt über interessierte Unterstützer einzusammeln. Die Unterstützer kommen oft aus dem privaten Umfeld der Initiatoren aber auch aus dem regionalen oder thematischen Umfeld. Zudem können auch vollkommen unbekannte Personen, die generell am Crowdfunding interessiert sind, auf die Projekte aufmerksam werden und die Projekte unterstützen. Der Globalität des Internets sei Dank! Unterstützer können sich oft schon mit geringen Geldbeträgen unter 20€ beteiligen. Als Gegenleistung für das anvertraute Kapital erhalten die Unterstützer in der Regel materielle oder immaterielle Leistungen – sogenannte „Dankeschöns“. Das ist vom Prinzip ähnlich wie Zinsen oder Gewinnbeteiligungen bei klassischen Finanzierungsformen. Insbesondere Projekte die eine kleine Finanzierungssumme, im niedrigen vierstelligen Bereich, aufbringen müssen werden oft erfolgreich abgeschlossen.
DER WEG ZU EINER ERFOLGREICHEN CROWDFUNDING-KAMPAGNE
Wie schaffe ich es nun, dass meine Crowdfunding-Kampagne auch erfolgreich wird? Wichtig ist zunächst, eine für das eigene Projekt passende Crowdfunding-Plattform zu wählen. Im nächsten Schritt sollte man eine realistische und erreichbare Fundingschwelle wählen. Also eine Mindestfinanzierungsschwelle die erreicht werden muss, damit das Projekt als erfolgreich abgeschlossen gilt. Auch sollte man sich Gedanken darüber machen, wie lange die eigene Kampagne laufen sollte. Besonders Kampagnen mit einer Laufzeit zwischen 20 und 30 Tagen sind in der Regel eher von Erfolg gekrönt. Zu lange Kampagnen können den Eindruck erwecken, dass die Kampagne nicht allzu dringlich ist. Kurze Laufzeiten, im empfohlenen Zeitrahmen, sind für den Unterstützer absehbar und erwecken das Interesse der Community. Zudem werden bei Kampagnen mit kurzer Dauer eher Impulsentscheidungen getroffen.
Im nächsten Schritt überlegt man sich, welche „Dankeschöns“ man anbieten möchte und schaut mit welcher Spendensumme man die entsprechenden „Dankeschöns“ verknüpfen möchte. Die „Dankeschöns“ sollten möglichst attraktiv und auf die Zielgruppe, die mit der Kampagne angesprochen werden soll, angepasst sein. Auch sollte man sich im Vorfeld überlegen, wie man das Projekt auf der Crowdfunding-Plattform präsentiert. Sprich man benötigt eine ansprechende Beschreibung von dem Projekt, Bildmaterial und gegebenenfalls ein sogenanntes Pitch-Video. Schaut man sich Crowdfunding-Plattformen an, zeigt sich, dass Kampagnen mit einem aussagekräftigen, persönlichen und emotionalen Pitch-Video auf ein größeres Interesse stoßen. Klar, in Videos lassen sich Emotionen besser zeigen und Emotionen rufen impulsiv Sympathie oder Antipathie hervor. Ein Spiel mit dem Feuer, das man mit etwas Feingefühl gekonnt für sich entscheiden kann. Letztendlich gilt es, die Kampagne zu starten und auf der ausgewählten Plattform hochzuladen.
OHNE FLEISS KEIN PREIS BEIM CROWDFUNDING
Den größten Fehler den man machen kann, ist es die Kampagne sich selber zu überlassen. Von Anfang an ist es wichtig, das Projekt zu promoten und in der anvisierten Zielgruppe zu verbreiten. Wie sollen potentielle Unterstützer sonst von der Existenz der Kampagne erfahren? Auch während die Kampagne läuft, ist eine Kommunikation mit der Crowd essentiell. Ab jetzt heißt es: Interagieren mit der unterstützenden Community. Die Unterstützer der Kampagne sind an der ständigen Entwicklung des Projektes interessiert und möchten in den Fortschreitungsprozess mit eingebunden werden. Ebenso sollte man auch nach Beendigung der Kampagne weiterhin mit der Crowd interagieren und den Informationsfluss aufrechterhalten. Einen guten Kontakt zu seinen potentiellen Unterstützern sollte man demnach bereits vor der Kampagne anfangen zu pflegen und ständig aufrechterhalten, bestenfalls auch nach dem offiziellen Ende der Kampagne.
WARUM SICH TRACKTICS FÜR DAS THEMA CROWDFUNDING INTERESSIERT
TRACKTICS möchte mit seinem System möglichst viele Amateur- und Nachwuchsspieler ansprechen. Die Funktionalität und die Möglichkeiten des Systems stoßen allgemein auf Begeisterung. Doch besonders für kleinere Vereine bzw. Vereine mit geringeren finanziellen Mitteln stellt die Finanzierung einer Teambox, also einer Ausstattung für das gesamte Team, eine Hürde dar. Diese Hürde wollen wir gemeinsam mit Euch durch Crowdfunding überwinden. Wir sehen im Crowdfunding eine exzellente Möglichkeit, sich unser Fußball-Tracking-System zu finanzieren. Jeder Verein findet sicherlich im persönlichen Umfeld eine Vielzahl an potentiellen Unterstützern. Seien es die Eltern, Geschwister, andere Verwandte und Freunde oder Fans des Vereins. Vielleicht hat man sogar den einen oder anderen Kontakt zu regionalen Unternehmen, die als Unterstützer interessant wären. So lassen sich auf jeder Ebene mögliche Projektunterstützer finden.
Wir finden, dass jeder Verein die Möglichkeit haben sollte die eigene Leistung mittels TRACKTICS zu messen, zu analysieren und zu verbessern. Deswegen haben wir über „kickerCrowd“ oder „fairplaid“ Erfahrungen ehemaliger und derzeitiger Projekt-Initiatoren gesammelt und diese für Euch aufbereitet. Wir bieten Euch die Möglichkeit, dass wir Euch bei der Durchführung Eurer Kampagne mit unserem Wissen und unseren ausgearbeiteten Leitfäden für Crowdfunding-Kampagnen unterstützen und gemeinsam mit Euch Euer Projekt starten.
Wenn das Thema Crowdfunding für Euch und Euren Verein interessant sein könnte, dann meldet Euch gerne bei uns unter [email protected]
Mach’s wie die RealMadrid Fußballschule und analysiere deine Leistung mit unserem Tracker!
Quellen:
1 Klein, Markus: Crowdfunding. Sammler im Netz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (2013). Zugriff am 16.01.2017 unter: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/crowdfunding-sammler-im-netz-12164810.html
2 Sportplatz Media: Die kickerCrowd – Deutschlands neue Förder-Plattform unterstützt alle Fußballprojekte (2016). Zugriff am 19.01.2017 unter: http://www.sportplatz-media.com/die-kickercrowd-deutschlands-neue-foerder-plattform-unterstuetzt-alle-fussballprojekte